Adriatisches Meer

Adriatisches Meer
Ad|ri|a|ti|sches Meer, das Adriatische Meer; des Adriatischen Meer[e]s:
Teil des Mittelländischen Meeres zwischen Balkan- u. Apenninenhalbinsel.

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Adriatisches Meer,
 
Adria [nach der Stadt Adria], das lang gestreckte nördliche Nebenmeer des Mittelmeers zwischen Balkan- und Apenninhalbinsel, nördlich der Straße von Otranto, 132 000 km2, im Nordteil flach, im Südteil bis 1 260 m tief. Die Nordwestküste ist flache Anschwemmungsküste mit Nehrungen (Lido) und Haffen (Lagunen); nur das Delta des Po wächst jährlich 70-80 m meerwärts. Die Küste südlich von Rimini ist flache buchtenlose Schwemmlandküste, vom Süden des Sporns Monte Gargano ab niedrige, ungegliederte Steilküste. Die Ostküste (v. a. zu Kroatien und Montenegro gehörend) ist durch viele Buchten (Kvarner, Bucht von Kotor), die Dalmatinischen Inseln und durch Halbinseln (größte: Istrien) reich gegliedert. Die Küste Albaniens ist sumpfig und buchtenreich.
 
Das Klima ist gemäßigt mediterran, auffallende Winde sind die Bora und der Schirokko. Eine beständige Meeresströmung verläuft längs der dalmatinischen Küste nach Nordwesten und längs der italienischen Küste nach Südosten. Die Oberflächentemperatur beträgt im Sommer (Mittelwert August) etwa 24 ºC mit Ausnahme des nördlichen Teils der dalmatinischen Küste, wo nur 21 ºC erreicht werden; im Winter (Mittelwert Februar) nehmen die Temperaturen von Norden (7 ºC) nach Süden (14 ºC) zu. Der Oberflächensalzgehalt sinkt von Süden nach Norden wegen der Süßwasserzufuhr durch die Flüsse Norditaliens. Im Süden bleibt er ganzjährig bei 38,5 ‰, im Norden liegt er zwischen 34 ‰ im Sommer und 36 ‰ im Winter. Zu Meeresverschmutzung kommt es besonders im Norden durch Industrieabwässer aus den Räumen Venedig und Triest. Der mittlere Springtidenhub der halbtägigen Gezeiten beträgt im Süden etwa 0,3 m und erreicht im Norden bis etwa 0,8 m.
 
Die Erträge der Fischerei (Sardinen, Sardellen, Thunfisch) sind mäßig. Vor der italienischen Küste gibt es untermeerische Erdgas-, auch Erdölvorkommen. Wichtigste Häfen sind Venedig, Triest, Ravenna, Bari, Brindisi in Italien, Rijeka und Split in Kroatien. Der Fremdenverkehr konzentriert sich v. a. auf die Sandstrände Italiens zwischen Lignano Sabbiadoro und Pesaro (u. a. Lido di Iesolo, Marina di Ravenna, Rimini, Riccione, Cattolica) sowie auf die kroatischen Seebäder.
 
 
R. Augstein: Unters. über den Einfluß ökolog. Faktoren auf die Bildung von Wirtschaftsräumen. Dargest. am Beispiel der Gewässerbelastung der Adria (1981);
 H. M. Denhan: Die Adria. Küsten, Häfen, Inseln (a. d. Engl., 41981);
 
Fauna u. Flora des Mittelmeers, hg. v. R. Riedl (31983).
 

Universal-Lexikon. 2012.

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